FAQs zu all-gender-welcome-Toiletten
Was sind all-gender-welcome-Toiletten?
All-gender-welcome-Toiletten sind Toiletten, die Menschen aller Geschlechter benutzen können. Von diesen Orten können viele Menschen profitieren, zum Beispiel Eltern mit Kindern unterschiedlicher Geschlechter, Menschen, die von einer Assistenzperson eines anderen Geschlechts betreut werden, und trans/inter*/non-binäre Personen. Wir finden nicht-gegenderte Toiletten an vielen öffentlichen Orten, beispielsweise im Flugzeug, im Zug oder aber auch bei uns zu Hause.
Wieso sind all-gender-welcome-Toiletten wichtig?
Der Toilettengang ist ein allen Menschen gemeinsames Bedürfnis. Keine Person soll dabei Angst vor schrägen Blicken haben müssen oder gar davor, verbal oder körperlich angegriffen oder der Toilette verwiesen zu werden. All-gender-welcome-Toiletten sind für trans/inter*/non-binäre Personen sicherer als binär-gegenderte Toiletten. Trans/inter*/non-binäre Personen vermeiden es aus Angst oder Unwohlsein oft, binär-gegenderte Toiletten zu nutzen, indem sie wenig trinken. Sowohl Dehydration als auch das Einhalten können gesundheitliche Folgen haben.
Sie sind als Vater mit Ihren zwei kleinen Töchtern unterwegs? Sie sind eine Frau und Ihre Assistenzperson, deren Hilfe Sie beim Toilettengang benötigen, ist männlich? Eine all-gender-welcome-Toilette erlaubt Ihnen und anderen Personen einen sorglosen gemeinsamen Toilettengang. Es geht also bei all-gender-welcome-Toiletten um Anspruch, Sicherheit und Gesundheitsschutz, sie fördern Gleichstellung und sind familienfreundlich.
Sind all-gender-welcome-Toiletten sexistisch, weil Frauen Zugang zu ihren Toiletten verlieren?
Nein. Das Einrichten von all-gender-welcome-Toiletten ist eine Chance, dem cis-Sexismus unserer gängigen Toilettenpolitiken entgegenzutreten. Unter cis-Sexismus verstehen wir einen solchen, der spezifisch non-binäre und transPersonen angreift. Es wird außerdem weiterhin Damen- und Herrentoiletten geben.
Sind all-gender-welcome-Toiletten gefährlich, weil sie sexuelle Belästigung und sexuelle Übergriffe vereinfachen?
Sexualisierte Übergriffe beschränken sich nicht auf Situationen beim Toilettengang. Universitäten sowie andere öffentliche Institutionen müssen gewährleisten, dass es nirgends zu Übergriffen kommt. Gegenderte Toiletten führen möglicherweise dazu, dass die eigentliche Problematik, die sexuelle Gewalt, nur totgeschwiegen wird, und sexualisieren außerdem den Toilettengang unnötig.
Ich brauche/bevorzuge aber eine Damen-/Herrentoilette!
Nicht alle Toiletten werden zu all-gender-welcome-Toiletten umfunktioniert. Es wird weiterhin Damen- und Herrentoiletten geben. Alle Toiletten werden außerdem eindeutig beschildert, um es Menschen zu ermöglichen, die für sie passende Toilette aufzusuchen.
Sind Toilettenungerechtigkeiten neu?
Toilettenungerechtigkeiten sind nichts Neues. In den USA beispielsweise waren Toiletten lange Zeit nach rassistischen Prinzipien segregiert. Und selbst eine Damentoilette ist immer noch keine Selbstverständlichkeit: Eine solche gibt es zum Beispiel im US-amerikanischen House of Representatives in der Nähe der Abgeordnetenkammer erst seit 2011.
Hilfreiche Links zum Thema all-gender-Toiletten:
]a[ (2019) Non Binary Universities - Toilettenordnung
Aktionswoche Toiletten from queer asta ehd